Artikel vom Landesjugendring NRW
Es gibt zurzeit kaum ein Thema, das die Nachrichten und die öffentlichen wie privaten Debatten mehr bestimmt, als das Schicksal geflüchteter Menschen. Weltweit sind mehr als 60 Millionen Menschen auf der Flucht, weit mehr als nach dem zweiten Weltkrieg.
Menschen flüchten aus ihrer Heimat, weil sie Todesangst, Angst vor Folter haben oder davor, einen Hungertod zu sterben. Sie fliehen, weil ihre Flucht – mag sie noch so gefährlich sein – mehr Chancen verspricht zu überleben, als in der Heimat zu bleiben.
Die Lage der Menschen in vielen Kriegs- und Krisengebieten dieser Welt, insbesondere auch in Syrien und im Irak, scheint sich eher noch zu verschlechtern. Daher wird es nicht nur gegenwärtig sondern auch in den kommenden Jahren und vermutlich in den kommenden Jahrzenten in Deutschland eine vermehrte Einwanderung von Geflüchteten geben. Diese Fakten stellen nicht nur Politik und Gesellschaft vor große Herausforderungen, sondern auch die Jugendverbände.
Mindestens die Hälfte der Geflüchteten in den letzten beiden Jahren sind Kinder und Jugendliche. Sie bedürfen weit mehr als einer medizinischen Notfallversorgung. Hier sind insbesondere die Kinder- und Jugendverbände in NRW gefragt, ihre Konzepte weiter zu entwickeln, um auch geflüchtete Kinder und Jugendliche partizipieren zu lassen.
Zugleich bestehen aber auch Unsicherheiten, wie dieser Aufgabe qualifiziert, verantwortungsvoll und bestmöglich entsprochen werden kann. Daher haben wir mit der vorliegenden Veröffentlichung eine Handreichung für die Arbeit vor Ort entwickelt.
Wir hoffen damit für die Praxis der Jugendverbandsarbeit eine Materialsammlung vorzulegen, die verständlich ist und unterstützende Anregungen und Hinweise liefert. So liegt der Schwerpunkt nach einführenden Informationen zu den Themen Flucht und Asylrecht auf der Beschreibung bereits gelingender Praxis.