Fachtag zum Aktionsplan Jugendbeteiligung

Der Landesjugendring NRW hat auf seinem digitalen jugendpolitischen Fachtag am 13. Dezember 2022 den Aktionsplan Jugendbeteiligung besprochen und diskutiert, welche Instrumente junge Menschen in verschiedenen Politikbereichen als gleichwertige Partner_innen integrieren können. In fünf Workshops wurden verschiedene Aspekte eines Aktionsplans miteinander diskutiert, und die Teilnehmenden diskutierten auch die Frage, wie Jugendbewegungen und Jugendverbände zusammengehören. Jugendministerin Josefine Paul betonte in ihrem Grußwort, dass es wichtig sei, das Bewusstsein zu schaffen, dass junge Menschen eigenständige politische Akteur_innen sind.
Der Fachtag diskutierte auch die Frage der Jugendbeteiligung vor Ort und stellte fest, dass es wichtig ist, verschiedene Akteur_innen zu vernetzen. Im Frühjahr 2023 werden deswegen Echokammern an sieben Standorten in NRW angeboten, um die Erkenntnisse des Fachtags weiter zu vertiefen.

 

Workshop: „Vielfältig, nachhaltig, verankert: Jugendbeteiligung in NRW“

Beim jugendpolitischen Fachtag am 13. Dezember 2022 hielt Dr. Anna Grebe, vom Landesjugendring Nordrhein-Westfalen/Sportjugend Nordrhein-Westfalen, einen Workshop. Es wurde diskutiert, dass Jugendbeteiligung mehr als eine Mode-Erscheinung oder ein Tool der Demokratiebildung ist. Wenn junge Menschen von ihrem Partizipationsrecht Gebrauch machen, verändert dies nicht nur ihr Leben, sondern auch die politische Kultur in ihrer Umgebung. In NRW findet Jugendbeteiligung in verschiedenen Formen und Formaten statt. Im Workshop wurde diskutiert, wie junge Menschen voneinander lernen, Beteiligung qualitativ verbessern und in der kommunalen Landschaft verankern können. Außerdem wurden Tipps aus der kommunalen und verbandlichen Praxis gegeben, um sie in die zu entwickelnde Landesjugendstrategie einzuarbeiten.

 

Workshop: „Jugendbewegungen vs. Jugendverbände“

Beim jugendpolitischen Fachtag am 13. Dezember 2022 gab es einen Workshop mit Dr. Nina-Kathrin Wienkoop, promovierte Politikwissenschaftlerin und Mitglied des Instituts für Protest- und Bewegungsforschung. Engagement junger Menschen in Deutschland hat sich stark verändert: Statt bestehenden Vereinen oder Gruppen beizutreten, gründen immer mehr junge Menschen ihre eigenen Initiativen oder wählen sehr bewusst aus, wo und wie sie sich engagieren – ohne Mitglied in einer Gruppe zu sein. Im Workshop wurde diskutiert, was die Unterschiede im Engagement für die zukünftige Beteiligung junger Menschen in Deutschland und speziell in NRW bedeuten, und was das für die Repräsentation ihrer Interessen, z.B. durch Jugendringe oder -verbände, bedeutet.

 

 

Workshop: Der Jugend-Check: Gesetzesfolgenabschätzung für junge Menschen

Beim jugendpolitischen Fachtag am 13. Dezember 2022 gab es einen Workshop mit Sophie Brandes und Pia Weigel, Forschungsreferentinnen am Kompetenzzentrum Jugendcheck. Und darum ging’s: Seit 2017 werden Gesetzesvorhaben auf Bundesebene auf ihre Auswirkungen auf junge Menschen durch das Kompetenzzentrum Jugend-Check geprüft. Das KomJC ist ein Projekt des Deutschen Forschungsinstituts für öffentliche Verwaltung (FÖV) und wird durch das Bundesjugendministerium gefördert. Mit dem Jugend-Check werden beabsichtigte und nicht beabsichtigte Auswirkungen von Gesetzesentwürfen auf junge Menschen sichtbar. Der Jugend-Check wirkt dabei als Prüf- und Sensibilisierungsinstrument, um die politische Aufmerksamkeit für die Lebenslagen und Belange junger Menschen zu steigern. Im Workshop wird der Jugend-Check vorgestellt und über die Erfahrungen auf Bundesebene berichtet. Zudem können Teilnehmende interaktiv einen Gesetzentwurf prüfen und so mehr über die konkrete Arbeit des Kompetenzzentrums Jugend-Check erfahren. Abschließend konnten sich die Teilnehmenden dazu austauschen, wie ein Jugend-Check in NRW aussehen könnte.

 

Workshop: 1.000-Stimmen-Befragung

Beim jugendpolitischen Fachtag am 13. Dezember 2022 gab es einen Workshop mit Jugendforscher Simon Schnetzer. Und darum ging’s: Wie kann die Politik die Interessen junger Menschen bei Gesetzesvorhaben besser berücksichtigen? Indem wir 1.000 junge Menschen in NRW im Vorfeld einer neuen Gesetzgebung beteiligen um herauszufinden, wie sie zu dem Vorhaben stehen und welche Aspekte es aus ihrer Sicht zu beachten gilt. In dem Workshop zeigten Jil-Madelaine Blume-Amosu (Landesjugendring NRW) und Simon Schnetzer (Jugendforscher, Autor der Trendstudien “Jugend in Deutschland”) ganz praktisch, wie man so eine Befragung durchführen kann. Am Beispiel des Gesetzesvorhabens für Windkraftanlagen entwickelten die Teilnehmenden eine eigene 1.000-Stimmen-Befragung, nahmen daran teil, werteten Ergebnisse aus und entwickelten im Anschluss in Kleingruppen Konzepte, um durch Öffentlichkeitsarbeit und politische Lobbyarbeit möglichst viel Wirkung zu erzielen.

 

Workshop: „Demokratiebefragung“

Beim jugendpolitischen Fachtag am 13. Dezember 2022 gab es einen Workshop mit Elke Bruckner von der GEBIT Münster. Die Frage „Sind Jugendverbände Werkstätten der Demokratie?” ist Thema unserer Demokratiebefragung und auch des gleichnamigen Workshops. Elke Bruckner ist Mitarbeiterin der GEBIT Münster, einem sozialwissenschaftlichen Institut, das vorwiegend im öffentlichen Sektor in den Bereichen Jugend, Bildung und Soziales tätig ist. Sie arbeitet dort im Bereich Kommunale Planung und Sozialwissenschaftliche Analysen und begleitet u.a. den Wirksamkeitsdialog des Landesjugendrings NRW. Im Rahmen des Wirksamkeitsdialogs wurden in den letzten Jahren u.a. Umfragen zur Partizipation in Jugendverbänden, zum ehrenamtlichen Engagement und zum Demokratieverständnis von Jugendlichen in den Verbänden von ihr mit entwickelt und ausgewertet.

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